Die Jiu-Jitsu Abteilung veranstaltete wiedereinmal einen besonderen Iaido-Lehrgang in der vereinseigenen Jahnturnhalle. Udo Schneeweiss, 5. Dan Iaido ist ein sehr kompetenter Meister dieser traditionellen Kampfkunst. Er legte alle seine Prüfungen in Tokio ab. Er lehrte einige Techniken dieser Kunst in einem 3 stündigen Lehrgang in der Jahnturnhalle.
Iaido wird in festgelegten Bewegungsabläufen geübt (Kata). Diese sind einer realistischen Situation nachempfunden, in der auf den Angriff eines oder mehrerer Gegner reagiert wird. Ein Anfänger übt zunächst mit einem Holzschwert (Bokken), später benutzt man ein Übungsschwert aus Metall (Iaito). Der Unterricht setzt sich zusammen aus grundlegenden Zieh- und Schnitttechniken. Aus den Schwerttechniken der Samurai entwickelte sich in Friedenszeiten ein Übungssystem, das Konzentration und Körperbeherrschung ausbildet. Anders als bei europäischen Sportarten, in denen die charakterliche Bildung nur eine Randerscheinung ist, wenn sie denn überhaupt passiert, steht diese beim Iaido im Mittelpunkt. Das Ziel liegt in der Ausbildung der in jedem Menschen befindlichen Fähigkeiten, damit er sein Leben mit Bewusstsein und Erkenntnis füllen kann. Aufgabe des Iaido ist das Erlernen, wie man das Schwert in allen möglichen Situationen gezielt und sicher bewegen kann. Der ernsthaft Übende wird durch die vielen Schwierigkeiten beim Beschreiten des Weges zu einer intensiven Auseinandersetzung mit sich selbst gezwungen. Die Überwindung und das stete Bemühen zur Verbesserung sind der Kern der Ausbildung. Die klassische Situation des Schwertkämpfers sich mit seinem Gegner auseinandersetzen zu müssen steht im Iaido stellvertretend für die Handlungen in unserem modernen, täglichen Leben. Wer mehr über Jiu-Jitsu oder Iaido wissen möchte kann sich an Gerhard Dressler, Cheftrainer beim TV 1871wenden. (02331633335)